zwyernet fünff und eynß me
der fynffzehenst bustab am abc
bedrigt den man und nit me
Also: ‘Die Frau und nichts anderes legt den Mann herein.’
Zurück zum Rätsel.
Also: ‘Die Frau und nichts anderes legt den Mann herein.’
Zurück zum Rätsel.
Alle Namen, die in dieser Handschrift vorkommen – seien es die der Verfasser oder andere –, haben eine Verbindung zu den Grafen von Württemberg oder denen von Königstein-Eppstein,die ihrerseits durch Heirat verbunden waren: Margarethe, Schwester Heinrichs von Württemberg, die in dem Liederbuch genannt ist, war die Frau von Philipp von Eppstein-Königstein,dem Sohn Eberhards III. von Eppstein-Königstein, der wiederum in Erhard Wameshaffts ‘Liebe und Glück’ erwähnt ist. Diese Ehe wurde 1469 geschlossen, und nur zwei Jahre später, im Jahr 1471, starb Margarethe. Man kann also annehmen, dass Heinrichs Erwähnung im Liederbuch in die Zeit seiner Verlobung oder frühen Ehe fiel.
Das ist auch ein wahrscheinlicher Zeitraum für die Entstehung der rheinischen Werke Hermanns von Sachsenheim, der (gleichzeitig oder etas später) Beziehungen zum Hause Württemberg hatte. Auch wenn wir keinerlei Beweise haben, gibt es recht viele Indizien für dei Entstehung der Faszikel dieser Handschrift um 1470. Diese Datierung wird auch durch die Wasserzeichen (?) gestützt.
Es bleibt die Frage, warum die verschiedenen Teile der Handschrift zu einem späteren Zeitpunkt zusammengebunden wurden. Hier sind ein paar mögliche Antworten.
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (SBB-PK), Ms.germ.qu. 719
Drei Autoren werden in der Handschrift namentlich genannt, Hermann von Sachsenheim, Erhard Wameshafft und Schoffthor. Der letzte scheint ein sprechender Name zu sein, der den Verfasser als dumm wie ein Schaf charakterisiert. Die ersten beiden hingegen geben uns wichtige Hinweise darauf, in welchem Umfesd die Handschrift entstanden ist.
Hier geht es zu Hermann von Sachsenheim.
Und hier zu Erhard Wameshafft.
Außerdem sind die Außenseiten der Faszikel stärker abgenutzt als die inneren – sie lagen also nicht nur im Regal, sondern wurden auch benutzt und gelesen, bevor sie mit den anderen zusammengebunden wurden. Das Bild rechts ist ein Beispiel für Flecken am Anfang des fünften Faszikels.
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Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (SBB-PK), Ms.germ.qu. 719
Diese Handschrift ist aus sechs ursprünglich unabhängigen Teilen zusammengebunden worden (woher wissen wir das?). Hier sind sie:
f. 2r-60r: Hermann von Sachsenheim: ‘Der Spiegel‘
f. 61r-65r: Erhard Wameshafft: ‘Liebe und Glück’; f. 65r: Rätsel
f. 68r-101r: Schoff thor: ‘Warnung an hartherzige Frauen’
f. 103r-181r: Königsteiner Liederbuch (mehr dazu)
f. 186r-190v: Gebete und Auszüge aus der Requiem-Liturgie (deutsch)
f. 196r-200v: Hermann von Sachsenheim: ‘Die Grasmetze’
Auch wenn wir nicht wissen, wer die Handschrift schrieb und in wessen Auftrag er das tat, können wir doch einiges über die dahinterstehenden Interessen herausfinden, wenn wir die Autoren genauer ansehen, deren Texte hier versammelt sind. (Wenn Sie auf diesen Link klicken, bleiben Sie auf dem Hauptweg durch den Ausstellungsraum.)
Warum hat man wohl diese Faszikel (?) zusammengebunden? (Wenn Sie auf diesen Link klicken, nehmen Sie eine Abkürzung durch den Ausstellungsraum und überspringen die Deutung der in der Handschrift enthaltenen Namen.)
Sammelhandschriften mit Minnereden um 1500.
Im Zentrum dieses Ausstellungsraums stehen zwei Handschriften, in denen spätmittelalterliche Texte über Liebe gesammelt wurden. Die Handschriften verraten einiges über die Leute, die sie herstellten und lasen.