Erhard Wameshafft

Erhard Wameshafft (oder Waneshafft, wie er manchmal geschrieben wird) ist möglicherweise auch ein sprechender Name, nämlich ein ‘Erhard’, der in hoffendem Liebessehnen gefangen ist. Wir finden den Namen im Text selbst, das ‘Ich’ wird so von einer der allegorischen (?) Damen in der Gefolgschaft von Frau Liebe genannt (hier können Sie einen Ausschnitt aus dem Originaltext nachlesen und anhören). Am Ende seines Textes verrät Wameshafft noch mehr über die Entstehung des Textes:
Original: Hie mit die red sich fullent / die ich duommer wameshafft / uß schlechttem sin an meinsterschafft (!) / zu küngsteyn uß syennen brach / fyer wochen was ich cranck vnd swach / daß ich das lant mocht bruchen niht / die will maht ich duß nü gedicht / myner genedigen junckfrawen hab ichß geschenckt / dass got des frumm herrn gedenck / vnd behuet sin son das edel bluot / wan sie mich detten alles gut / spis und dranck mit willen gern / got well die dugent rich gewer.
Übersetzung: Hiermit ist der Text zuende, den ich dummer Wameshafft mit meinen bescheidenen Fähigkeiten und ohne besonderes Können verfasste. Vier Wochen war ich krank und schwach, so dass ich nicht durch die Lande ziehen konnte. Währenddessen machte ich dieses neue Gedicht. Meiner gnädigen jungen Herrin habe ich es geschenkt, damit Gott meinen noblen Herrn nicht vergesse und seinen edlen Sohn, denn sie haben mir viel Gutes getan und haben mir stets gern zu essen und zu trinken gegeben. Gott möge die Tugendhaften belohnen.
Die namenlose Dame könnte Anna gewesen sein, die Tochter von Graf Eberhard III. von Eppstein-Königstein. Abgesehen von diesem Text gibt es nur noch einen weiteren Text dieses Autors, und der wurde von den Grafen von Katzenellnbogen in Auftrag gegeben, also auch am Mittelrhein.
Am Ende des Textes von Wameshafft steht ein kurzes Rätsel. Eine kleine mittelalterliche Denksportaufgabe gefällig?
Hier gibt es Informationen zum anderen Autor der Handschrift, Hermann von Sachsenheim.
Hier kommen Sie direkt zu den Rückschlüssen aus den Namen in der Handschrift.

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