Für uns handelt es sich bei dieser Handschrift gaz klar um ein einzelnes Buch: Es hat eine Signatur und damit einen Namen in der Forschung, und man kann diese Einheit auch nicht so leicht lösen. Allerdings besteht das Buch eigentlich aus drei Teilen, die an verschiedenen Orten mit mehr als 60 Jahren Abstand hergestellt wurden. Zuerst war da die Abschrift eines französischen Romans über Alexander den Großen, des Roman d’Alexandre. Aus dem Stil der Illustrationen können wir rückschließen, dass sie in Tournai angefertigt wurde (heute im Osten Belgiens, damals Teil des französischen Reiches).
Außerdem können wir diesen Teil der Handschrift genau datieren: Im Jahr 1344 notierte der Buchmaler Jehan de Grise folgende Worte: ‘Che liure fu perfais de le enluminure / au xviii jour. dauryl . per iehan de / grise.. lan de grace. m. ccc. xliiii.’ [‘Dieses Buch wurde fertig ausgeschmückt durch Jehan de Grise am 18. Tag des April im Jahr der Gnade 1344’].
Der urspüngliche Besitzer hat keine Spuren im Buch hinterlassen, so dass wir heute nicht mehr sagen können, wer es in Auftrag gegeben hat. Eines ist jedoch sicher: Ein solches Luxus-Buch hatte sicherlich einen wohlhabenden und adeligen Auftraggeber.
Ein paar Jahrzehnte später wechselte das Buch den Besitzer und begann zu wachsen.
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(Images reproduced by kind permission of the Bodleian Library, University of Oxford
http://image.ox.ac.uk/show-all-openings?collection=bodleian&manuscript=msbodl264)